Informationen über die zoologischen Sammlungen
Die zoologische Sammlung des Centrums für Naturkunde gehört bundesweit zu den bedeutendsten fünf naturkundlichen Sammlungen (die marine Sammlung ist sogar die drittgrößte in Deutschland). Die Sammlungen weisen einen Bestand von circa 10 Millionen Sammlungsstücken auf. Sie bildet zusammen mit den Sammlungen anderer naturkundlichen Sammlungen ein globales Netzwerk des Naturerbes und enthält Informationen, die Wissenschaft und Gesellschaft in vielen Bereichen zugutekommen. Das Zoologische Museum Hamburg ist in seiner heutigen Form ein Ergebnis der reichen wissenschaftlichen, geschichtlichen und kulturellen Traditionen seiner Heimatstadt Hamburg.
Im Gegensatz zu Kunstsammlungen, in denen unsere kulturellen Leistungen dokumentiert werden, erfüllen naturwissenschaftliche Sammlungen zweierlei Funktionen. Einerseits dienen sie der Dokumentation der Vielfalt der belebten Natur unserer Erde und andererseits der Erforschung der Veränderung dieser Vielfalt. Naturwissenschaftliche Sammlungen erlauben heute die Entwicklung von Vorhersagen in Abhängigkeit von z.B. Klimaveränderungen, ausgelöst durch natürliche Vorgänge oder menschliche Aktivitäten. In diesem Sinne stellen die Sammlungen des Zoologischen Museums Hamburg Archive des Lebens sowie Raum-, Zeit-, und Gen-Datenbanken dar. Sie bilden neben fossilen Dokumenten die einzig verfügbare Basis zur Analyse der Artenvielfalt vergangener Epochen und erklären Veränderung im Laufe der Zeit vor dem Hintergrund des Evolutionsgeschehens. Damit eröffnen die Sammlungen auch eine bisher noch zu wenig genutzte Möglichkeit, in die Vergangenheit zu blicken, und anhand realer historischer Daten Arealverschiebungen von Arten zu dokumentieren und modellieren.
Das archivierte Material ist in sehr vielen Bereichen unersetzbar, z. B. weil sich Ökosysteme verändern oder immer mehr Arten heute bereits nicht mehr existieren. Die Artenvielfalt unseres Planeten ist unsere Lebensgrundlage. Nur eine wissenschaftlich fundierte Erklärung des Artenwandels und -verlustes wird eine fruchtbare Gestaltung und sinnvolle Nutzung unserer Umwelt erlauben. Naturwissenschaftliche Museen spielen eine zentrale Rolle in der Dokumentation und Erforschung der Artenvielfalt und Serviceleistung für unsere Gesellschaft.
Die einzelnen wissenschaftlichen zoologischen Sammlungen des Centrums für Naturkunde stellen für Forscher regional, national und international eine hervorragende Forschungsgrundlage für viele biologische Disziplinen dar. Sie haben damit auch wesentliche Service-Funktionen, denn sie versorgen internationale und nationale Großforschungsprojekte; Beispiele: „Census of the Marine Life“, „Tree of Life“, „Diversitas“, „Deep Phylogeny“, „Biota“ und „Clisap“ mit Daten, Untersuchungs- und Vergleichsmaterial.
Die zoologische Sammlung des Centrums für Naturkunde beinhaltet folgende Sammlungsbereiche:
- Arachnologie
- Entomologie
- Herpetologie
- Ichthyologie
- Malakologie
- Mammalogie
- Ornithologie
- Wirbellose I
- Wirbellose II
- Biobank
Obwohl die zoologischen Sammlungen während der Bombardierung 1943 große Verluste erlitten hat (vor allem Trockenpräparate der Sammlungen und Schaumuseumsbereich), sind substantielle historische Bestände gerettet worden. Sie bildeten den Grundstock für einen intensiven Ausbau der wissenschaftlichen Sammlungen durch die Kuratoren. Die Sammlungen verfügen heute über geschätzt 10 Millionen zoologische Sammlungsstücke. Diese Zahl, kombiniert mit dem zum Teil exzellenten Erhaltungszustand der Sammlungen und den zahlreichen Typus-Serien, belegt die große Bedeutung der zoologischen Sammlungen des Hamburger Centrums für Naturkunde. Bestimmte Teile der Sammlung zählen zu den wichtigsten Sammlungen ihrer Art weltweit: die Sammlungen der Wenigborster, Vielborster, Krebstiere, Milben, Manteltiere und Fische und Huftiere.
Unter der Rubrik Filmbeiträge gibt es weitere interessante Informationen zur Sammlungsgeschichte und den Sammlungen des Centrums für Naturkunde.